4000 Inseln und wir hatten bestimmt DIE mit dem tollsten Guesthouse!

Pakse hat gemäss Reiseführer nichts besonderes zu bieten, abgesehen von den Rekord-Temperaturen während der Trockenzeit. Beim Ankommen mit dem Nachtbus haben wir noch nicht viel davon gemerkt.  Beim späteren Bummeln im Ort und auf dem Markt hat sich das dann aber ziemlich geändert. Deshalb entscheiden wir uns für ein sehr gemütliches Café und beenden den Tag geruhsam. Der Reiseführer tut Pakse aber etwas unrecht. Der Ort ist eigentlich sehr nett.

Kaffeeanbau auf dem Bolaven-Plateau
Auf dem Plan steht heute ein Ausflug mit Minibus aufs Bolaven-Plateau. Mehrere Programmpunkte erledigen wir im Eiltempo.

1. Schnell durch die Teeplantage spazieren, Tee trinken, Kaufmöglichkeit
2. In die Kaffeeplantage reingucken
3. Wasserfall anschauen, Kaffee trinken, Kaufmöglichkeit

….

Beim Besuch eines Dorfes von einer Laotischen Minderheit können wir uns endlich etwas mehr Zeit nehmen. Im Dorfkern wurde gerade geschlachtet. Das Fleisch wird in einem niedrigen offenen Holzgebäude von mehreren Männern zerschnitten und verteilt. Zwischen den Häusern liegt haufenweise Plastikmüll. Auf dem Rundgang durch das Dorf begegnen uns auch die Köpfe der geschlachteten Tier, sie liegen vor  verschiedenen Hütteneingängen. Die Leute wirken freundlich, trotzdem fühlen wir uns nicht ganz wohl beim Spazieren durch ihr Dorfleben. Beim nächsten Wasserfall gibt es eine lange Mittagspause. Der spätere Besuch bei einem zweiten Dorf hört sich vielversprechend an, bauen doch die Leute ihre Särge zu Lebzeiten und verstauen diese unter den Häusern. Gesehen haben wir dann enttäuschenderweise nur einen Sarg. Ob der wohl auch nur für die Touris noch da war?

Wohlfühloase auf Don Khong
Zwei Stunden Busfahrt mit lauter Backpackern, die auf die Partyinsel Don Det wollen. Da steigen wir doch lieber schon bei der Haltestelle für die grösste der 4000 Inseln, Don Khong, aus. Die soll nämlich wunderschön ruhig sein. Zusammen mit einem deutschen Paar, welches eine Empfehlung für ein Guesthouse hat,  setzen wir mit der Fähre auf die Insel über und laufen den kurzen Weg zu Mali’s Guesthouse. Der herzliche Empfang und das schöne Haus mit tollem Blick auf den Mekong und ein paar klitzekleine Inselchen (mehrheitlich kleine Pflanzenbüschel, die aus dem Fluss schauen) lässt uns schwärmen. Nach kurzer Velofahrt in sengender Hitze kehren wir deshalb lieber zurück zum Guesthouse und schwatzen auf der Terrasse mit den anderen vier Gästen. Das Abendessen bei Mali, die in Kanada ein eigenes Restaurant geführt hat, darf man sich nicht entgehen lassen. LECKER!

Zu viert buchen wir einen Bootsausflug nach Don Khon (ja, diese Insel heisst wirklich fast gleich wie die andere). Wir tuckern gemütlich flussabwärts und verlieren innert kürzester Zeit die Orientierung. So viele Inseln gibt es hier! Zur Erkundung von Don Khon mieten wir uns Velos. Bereits beim ersten Zwischenstopp beim Wasserfall (mit Bad im Mekong) müssen wir aber umkehren: Rolis Velo hat einen Platten. Da beim Verleih niemand mehr da ist, tauschen wir halt einfach das Velo aus. Los gehts zur anderen Seite der Insel. Leider sehen wir dort keinen der seltenen Irawaddy-Delfine (sind ja selten). Mit viel Glück soll das dort ab und zu möglich sein. Im lockeren Tempo machen wir uns auf einem abenteuerlichen Dschungelpfad auf den Rückweg. Was ist denn jetzt los? Roli fällt immer mehr zurück… Nicht schon wieder… Plattfuss. Bald darauf gesellt sich Andrea auch dazu. Mit zwei Platten laufen wir dann zurück zum Verleih. Wir geben unser Bestes, dem Veloverleiher die Sache zu schildern. Der hat seine zwei Fische* fürs zNacht aber wohl schon. Jedenfalls ist er nicht interessiert am Schaden oder daran, uns einen Reparaturbetrag abzuknöpfen. Ein weiterer Akt dieser Geschichte sprengt leider den Rahmen dieses Blogs 🙂

* Mali beschreibt die Mentalität der Laoten folgendermassen: Ein Fischer beendet seine Arbeit für den Tag, sobald er sein Abendessen an Land gezogen hat. Will er noch Zucker kaufen, angelt er halt noch zwei weitere Fische und tauscht diese am Markt. Relaxt zund zurückhaltend erleben wir die Laoten jedenfalls eigentlich immer.

Auf gehts nach Kambodscha
Am folgenden Tag wird es Zeit, uns von Mali und ihren Gästen zu verabschieden. Die Besitzer lassen es sich nicht nehmen und führen uns persönlich mit dem Auto zur Fähre.  Wieder in Pakse angekommen (Bus hatte eine Stunde Verspätung) wollen wir beim Guesthouse den Flug nach Siem Reap buchen. Leider ist aber angeblich das ganze Internet auf Pakse tot. Deshalb gehen wir ins Büro der Lao Airline vor Ort und haben die beiden Sitzplätze dort gebucht. Wann haben wir das wohl zu letzt gemacht? Jetzt freuen wir uns auf Kambodscha!