Mit der „Angkor Express“ nach Battambang

Früh am Morgen werden wir wieder einmal zu einer Weiterreise abgeholt. Zum Minivan gehört ein eher hagerer Chauffeur der gleichzeitig Gepäckjunge ist und eine ältere, gut geformte Frau. Dass diese Frau die Hosen anhat, wird schon beim ersten Stopp klar. Mit deutlichen Anweisungen dirigiert sie den Gepäckjungen. Es scheint uns, dass wir nicht immer den kürzesten Weg eingeschlagen haben. Dem entsprechend wird die Lady immer nervöser. Als dann eine weitere Mitreisende noch darauf hinweist, dass ihre Kollegin noch fehlt, platzt dem Drachen der Kragen. Laut keifend gibt sie dem Fahrer Anweisungen für die Weiterfahrt. Natürlich führt dies zu einem riesigen Chaos. Wir Touristen wundern uns, dass eine Asiatin derart die Fassung verlieren kann, soll man dies doch nach allen Möglichkeiten zu verhindern versuchen! Schlussendlich stellte sich heraus, dass die erwähnte Kollegin bereits einen anderen Bus genommen hat und bereits bei dem Hafen ist.

Die „Angkor Express“ bringt uns via Tonle Sap-See und Stung Sangker-Fluss nach Battambang. Die Nussschale, welche mit seinem tiefen Verdeck für ca. 30 Personen Platz bietet, ist nicht gerade ein Kreuzfahrtschiff. Vorbei geht die Reise an schönen Landschaften, kleinen Dörfchen und hunderten von winkend- johlenden Kindern. Zufrieden klettern wir nach sechs Stunden vom Boot. Bereits auf der steilen Treppe zur Strasse wimmelt es von Túk Túk-Fahrern. Und sogleich werden wir von einem gut englischsprechenden Driver mit offiziellem Hotelschild gratis zum Hotel gefahren. Túk Túk-Mafia 1. Teil.

Roli wird Liebhaber von Beef Loc Lac
Noch am gleichen Tag buchen wir den Kochkurs für den folgenden Tag. Am nächsten Morgen sind wir pünktlich bereit, aber der Kochlehrer leider nicht. Wir sollen am späten Nachmittag wieder kommen. Gesagt, getan! Der Nachmittag ist nicht zwingend eine gute Zeit um Frischprodukte auf dem Markt zu kaufen, erklärt uns Sali (Kochgehilfe und Übersetzer). Wir drehen trotzdem eine kleine Runde, kaufen zwei drei Zutaten und bekommen erklärt, wie die uns unbekannten Lebensmittel heissen. Beef Loc Lac, Fish Amok(@Pädi, wir sind schon fleissig am Lernen damit wir es dir weitergeben können) und unsere heissgeliebten, kalten Fresh Springrolls bereiten wir dieses Mal selber zu. Wir verspeisen alles mit Freude zum Abendessen. Kostenpunkt: 20 Dollar!

Ganz schön klever die Túk Túk-Fahrer
Túk Túk-Mafia 2. Teil. Dass der Gratistransfer zum Hotel einen Haken hat, haben wir uns schon gedacht. Am gleichen Abend nämlich hat der Túk Túk-Fahrer uns erklärt, dass er uns gerne umher fahren möchte. Da wir sowieso etwas in der Art vor gehabt hatten und er sehr gut Englisch spricht, haben wir bei ihm eine kleine Tour gebucht. Am abgemachten Morgen steht er dann mit einem riiiiiiesen Grinsen vor dem Hotel bereit. Da er sehr busy sei und zu einem Kollegen sollte, kann er uns leider nicht fahren. Sein Bruder hat jedoch Zeit. Der ist auch sehr nett, spricht aber kaum Englisch. Die Tour gefällt uns trotz einigen Verständigungsproblemen gut. Wir „erklimmen“ den Sapeou Berg als Sozi auf dem Moped. Trotz rasantem Tempo telefoniert der Fahrer zwischendurch, während wir uns hinten etwas verkrampft festklammern. Erleichtert steigen wir oben vom Moped (aber trotzdem die bessere Variante als die 2400 Treppen in der brütenden Hitze). Wir besichtigen die Höhle, in der die Khmer Rouge einige Dutzend Menschen umgebracht haben und den Tempel auf der Bergspitze.

Beim Runterfahren kommt uns ein Auto entgegen. So wie es aussieht hat der Fahrer keine Lust das Tempo zu reduzieren. Ein Zusammenstoss ist programmiert. Trotz hupendem Mofafahrer und der Fahrt auf der Strassenkante gibt es ein Aufeinandertreffen von Rückspiegel und Rolis Ellbogen. Trotz den Schmerzen, 1:0 für Rolis Ellbogen.

Der Wat Banan hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den Tempeln von Angkor und gefällt uns sehr gut. Die anschliessende Fahrt mit dem bamboo-train ist sehr cool. In der 1. Klasse (eine ultraleichte Bambusplattform auf zwei Rollenpaaren) rattern wir über verzogene einspurige Gleise. Treffen zwei Züge aufeinander, wird der leichtere schnell auseinander gebaut und von den Gleisen gehievt. Auf der ganzen Fahrt (14 Kilometer) haben wir das zweimal erlebt. Bei einem Pausendrink erzählt uns ein Einheimischer „kurz“ seine Familiengeschichte. Wir sind froh, als es weitergeht 😉 Die gemütliche Túk Túk-Fahrt durch Dörfer und Felder, vorbei an diversen Hochzeiten (teilweise Strassen gesperrt und sehr, wirklich sehr lauter Musik) finden wir äusserst spannend.

Am Nachmittag geht die Reise weiter. Wir werden via Pursat (2 Nächte) und Kompong Chhnang (1 Nacht) nach Sihanoukville reisen.

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