Der Morgen beginnt mit einem herzhaften Frühstück im Café direkt unter meinem Hotel. Anschliessend checke ich noch einmal die Tickets für das Stanley Cup Spiel der Blackhawks für heute Abend. Und es hat sich gelohnt! Die günstigsten Tickets sind jetzt für 95$ zu haben. Dies sind zwar ein Stehplätze, aber 195$ für einen Sitzplatz sind mir denn doch ein wenig zuviel. Nach dem Buchen (das Ticket wurde von einem Fan verkauft und über ein Onlineplattform auf mich übertragen) mache ich mich erst auf die Suche nach einem Copyshop um mein wertvolles Ticket auszudrucken und dann auf in die Stadt. Erster Halt, die Chicago Architecture Foundation (man beachte auch die URL). Diese bietet unterschiedlichen Touren über die Architektur in Chicago an (ein “must have seen” in der Stadt, in welcher der Wolkenkratzer erfunden wurde). Ich lasse mich beraten und entscheide mich für ein 90 Minuten Bootstour auf dem Chicago River. Auf dem Weg zum Startpunkt der Tour überquere ich die Adam Street. Hm… Irgendwoher kommt die bekannt vor. Und nach ein wenig herumschauen weiss ich auch wieder woher. Hier, mehr oder weniger am Ufer des Lake Michigan ist der Anfang (oder das Ende) der historischen Route 66 (offiziell gibt es diese eigentlich nicht mehr) welches mit einem entsprechenden Schild gekennzeichnet ist. Continue reading
Monthly Archives: May 2014
On the Way to Chicago
Ich gebe zu, ich habe ein bisschen gelogen. Mein letzter Post war nicht mein letzter über Iowa. Bevor ich definitiv nach Illinois weiter gezogen bin, habe ich in LeClair noch das Buffalo Bill Museum besucht, welches im Abend zuvor beim Kartenstudium entdeckt habe. Dieses enthält viele Exponate einerseits natürlich von Buffalo Bill, dem berühmten Büffel Jäger und Showman, aber auch von anderen interessanten Leuten aus der Nähe, z.B. James B. Eads, welcher für die US Armee sieben eiserne Kanonenboote gebaut hat. Der Name stammt aus seiner Zeit als Mitarbeiter der Kansas Pacific Railway, diese mit Fleisch versorgte. Die Legende besagt, dass er bis zu 12 Büffel pro Tag heran geschafft hat. Später arbeitete er als Kundschafter in der US Armee und Tourte schliesslich Ende des 19ten, und Anfang des 20ten Jahrhunderts mit seiner “Buffalo Bill Wild West Show” durch die ganze Welt. Mein persönliches Highlight war jedoch die “Lone Star”, ein Raddampfer, welcher bis sage und schreibe 1968 seinen Dienst als Transportschiff auf dem Mississippi tat und damit auf Stolze 98 Jahre Dienstzeit kommt. Das schafft wohl kaum ein modernes Verkehrsmittel heutzutage. Das Model auf dem Bild ist übrigens das Schwesterschiff der “Lone Star”. Continue reading
Hurtigruten: Tag 1
Gegen 18:00 ist es dann soweit. Wir boarden die MS Lofoten. Das eleganteste Schiff im Hafen, Baujahr 1964. Das kleinste, älteste der Hurtigruten, das noch im Einsatz ist. Teilweise getäfelte Wände, Parkett oder Teppichboden, Fenster, die unglaublich alt aussehen. Aus heutiger Sicht sicher kein Luxusschiff. Die Dame mit rund 100 Betten und Platz für insgesamt 300 Pasagiere feiert also ihr 50stes Jubiläum.
Hurtigruten: Tag 2
Wir gehen auch und lassen uns auf dem Mount Aksla chauffieren. Wunderbarer Ausblick über die Fjorde, Alesund und Umgebung. Ein bisschen wie auf dem Bürgenstock.
Hurtigruten: Tag 3
Hurtigruten: Tag 4
Hier befindet sich das längste je entdeckte Wikinger Langhaus. Es ist 83 Meter lang und wurde komplett rekonsturiert. Met-Halle und Schlafbereich zeigen authentisches Handwerk und Verzierungen. Das Haus ist erstaunlich warm (Torfisolierung) und hoch gebaut.
Hurtigruten: Tag 5
Hurtigruten: Tag 6
Hurtigruten: Tag 7
Heutiges Ziel: Kurze Tour mit dem Quad. Guide Olaf verteilt gefütterte Ganzkörperanzüge. Wir sehen aus wie kleine Teletubbie-Astronauten. Olaf stellt sich breitbeinig vor uns hin und erklärt die Regeln. Dann setzt er sich auf einen Quad und zeigt, wie man das Gefährt zu fahren hat. Gasknopf, Bremse, Blinker. Mehr ist da nicht. Prima. Stefan fährt und los geht’s, zur russischen Grenze.
Ein Zaun, ein norwegischer (gelb) und ein russischer (rot-grün) Grenzpfosten. Schengengrenze. Zwischen Zaun und Grenze ist eine Pufferzone, in die Zivilisten keinen Zugang haben. Fotografieren ist erlaubt, solange auf dem Foto keine militärischen Installationen oder Personen drauf sind, man kein Stativ und kein Zoom-Objektiv mit mehr als 200mm Brennweite verwendet. Die Wachtürme sind einigermassen diskret ins Gelände integriert, auf einem Hügel und erstaunlich weit weg von der Grenze positioniert. Schilder, die erklären, dass man auf keinen Fall die Grenze übertreten darf. Es ist nicht erlaubt, Dinge über die Grenze zu werfen oder in irgendeiner Form mit Menschen auf der anderen Seite in Kontakt zu treten. Wenn auf der anderen Seite ein Grenzsoldat stehen sollte, dürften wir ihn nicht grüssen. Olaf betont die guten Beziehungen, die die Einwohner von Kirkenes mit den russischen Nachbarn pflegen. Er selbst hat ein Visum, das ihm erlaubt, sich bis zu einer gewissen Anzahl Kilometer von der Norwegischen Grenze in Russland zu bewegen.
Hurtigruten: Tag 9 – abend
Die Lofoten kommen in Sicht. Wir steigen um und schauen uns die Inseln zum zweiten Mal vom Bus aus an. Diesmal bei strahlendem Sonnenschein und Abendlicht. Wir fahren zum Fischerdorf Honningsvaeg, das auf einer Inselgruppe südlich von Svolvaer liegt.
Hier faszinieren uns hauptsächlich die Stockfische. Ganze Kabeljaus sind in grosser Anzahl auf zahlreichen Gestellen an den Dorfrändern zum Trocknen aufgehängt. Der Fisch benötigt einige Wochen und ein trockenes, kaltes Klima mit viel Wind, um zu trocknen. Wir entdecken mehr aufgehängten Fisch in den Gärten auf Wäscheleinen, auf der Veranda und einmal sogar unter dem Fenster. Ziemlich erstaunlich – für unsere Nasen stinkt der Fisch, zum Himmel oder wohin der Wind gerade weht. Für Norweger soll das allerdings ein Sonntagsschmaus und koste gut und gerne 40 Franken das Kilo. So konservierter Fisch sei 10 Jahre haltbar, dann soll er auch nicht mehr riechen.
Etwas weiter sehen wir Gestelle mit zum Trocknen aufgehängten Fischköpfen. Schüler schneiden die Zungen aus den Köpfen. Die Zungen werden zum Verzehr verkauft, die getrockneten Köpfe später nach Afrika exportiert (beliebte Fischsuppenzutat) oder zu Fischmehl verarbeitet.
Wir fahren weiter, vorbei an wunderschönen kleinen Sandstränden. Den Stockfisch überlassen wir gerne den Einheimischen.









