Hurtigruten: Tag 5

Zapfhähne für Mikro-Brauerei Produkte

Zapfhähne für Mikro-Brauerei Produkte

Wir landen in Tromsø. Es regnet. Wir schlurfen halbmotiviert durch die Stadt und stossen mehr zufällig auf die Mack Brauerei. Genau jetzt startet eine Führung. Perfekt. Es gibt einen spärlichen, kleinen Becher Lagerbier zu verkosten. Schönes Detail: Neben den Kesseln gibts einen Plattenspieler. Rage against the Machine liegt auf. An jedem Tank ist vermerkt, welchen Sounds sich der Braumeister beim Brauen dieses Bieres zu Gemüte geführt hat. Er soll glauben, dass die Musik die Arbeit der Hefen beeinflusst. In der hauseigenen Bar mit 50 (!) Zapfhähnen für die eigenen Mikro-Brauerei-Produkte erstehen wir dann nachher noch zwei kleine Spezialbierchen. Aah. Es schmeckt. Wir arbeiten uns durch die Bierkarte and der Tafel und phantasieren, wie es wäre, sich durch die Karte zu degustieren. Der Plan scheitert nicht etwa an unserer Skrupel vor einem Räuschchen, sondern an unserem Budget. Die Degustation durch die Bierkarte würde uns einen gefühlten Kleinwagen kosten.

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Hurtigruten: Tag 6

Wir auf dem Nordkapp

Wir auf dem Nordkapp

Wir passieren Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt, auf N 70° 39′. Ein paar Stunden später erreichen wir Honningsvag (ein kleines Kaff, aber Ausganspunkt zum Nordkapp) auf N 70° 58′. Ein Bus bringt uns von da zum Nordkapp. Es regnet und ein eisiger Wind weht. Mit halbgefrorenen Fingern schiessen wir ein paar Fotos und flüchten wieder rein ins Haus. Die Strasse gibt es erst seit den 60ger Jahren. Früher sind betuchte Gesellschaften mit korsettierten Damen und befrackten Männern von der See her den Felsen hochgeklettert. Als Seilschaft. Und da gab es oben noch kein Restaurant. Wir bewundern den Entdeckergeist unserer Vorfahren und klammern uns fester um die heisse Tasse Kaffee.

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Hurtigruten: Tag 7

Vor der Schengengrenze

Vor der Schengengrenze

Wir erreichen Kirkenes auf 69°N 30°E. Das Dorf hat etwa 5000 Einwohner und begrüsst uns mit 2°C, Regen und Wind. Die Frisur hält – unter unseren norwegischen Strickmützen. Wir ziehen alles an, was wir haben. Stefan zählt sieben Schichten.

Heutiges Ziel: Kurze Tour mit dem Quad. Guide Olaf verteilt gefütterte Ganzkörperanzüge. Wir sehen aus wie kleine Teletubbie-Astronauten. Olaf stellt sich breitbeinig vor uns hin und erklärt die Regeln. Dann setzt er sich auf einen Quad und zeigt, wie man das Gefährt zu fahren hat. Gasknopf, Bremse, Blinker. Mehr ist da nicht. Prima. Stefan fährt und los geht’s, zur russischen Grenze.

Ein Zaun, ein norwegischer (gelb) und ein russischer (rot-grün) Grenzpfosten. Schengengrenze. Zwischen Zaun und Grenze ist eine Pufferzone, in die Zivilisten keinen Zugang haben. Fotografieren ist erlaubt, solange auf dem Foto keine militärischen Installationen oder Personen drauf sind, man kein Stativ und kein Zoom-Objektiv mit mehr als 200mm Brennweite verwendet. Die Wachtürme sind einigermassen diskret ins Gelände integriert, auf einem Hügel und erstaunlich weit weg von der Grenze positioniert. Schilder, die erklären, dass man auf keinen Fall die Grenze übertreten darf. Es ist nicht erlaubt, Dinge über die Grenze zu werfen oder in irgendeiner Form mit Menschen auf der anderen Seite in Kontakt zu treten. Wenn auf der anderen Seite ein Grenzsoldat stehen sollte, dürften wir ihn nicht grüssen. Olaf betont die guten Beziehungen, die die Einwohner von Kirkenes mit den russischen Nachbarn pflegen. Er selbst hat ein Visum, das ihm erlaubt, sich bis zu einer gewissen Anzahl Kilometer von der Norwegischen Grenze in Russland zu bewegen.

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