One day in Chicago

Skyline vom Lake Michigan aus

Skyline vom Lake Michigan aus

Der Morgen beginnt mit einem herzhaften Frühstück im Café direkt unter meinem Hotel. Anschliessend checke ich noch einmal die Tickets für das Stanley Cup Spiel der Blackhawks für heute Abend. Und es hat sich gelohnt! Die günstigsten Tickets sind jetzt für 95$ zu haben. Dies sind zwar ein Stehplätze, aber 195$ für einen Sitzplatz sind mir denn doch ein wenig zuviel. Nach dem Buchen (das Ticket wurde von einem Fan verkauft und über ein Onlineplattform auf mich übertragen) mache ich mich erst auf die Suche nach einem Copyshop um mein wertvolles Ticket auszudrucken und dann auf in die Stadt. Erster Halt, die Chicago Architecture Foundation (man beachte auch die URL). Diese bietet unterschiedlichen Touren über die Architektur in Chicago an (ein “must have seen” in der Stadt, in welcher der Wolkenkratzer erfunden wurde). Ich lasse mich beraten und entscheide mich für ein 90 Minuten Bootstour auf dem Chicago River. Auf dem Weg zum Startpunkt der Tour überquere ich die Adam Street. Hm… Irgendwoher kommt die bekannt vor. Und nach ein wenig herumschauen weiss ich auch wieder woher. Hier, mehr oder weniger am Ufer des Lake Michigan ist der Anfang (oder das Ende) der historischen Route 66 (offiziell gibt es diese eigentlich nicht mehr) welches mit einem entsprechenden Schild gekennzeichnet ist.

Downtown Chicago

Downtown Chicago

Kurz nachdem ich dann am Pier angelangt bin startet das boarding des Boots und die Tour geht los. Diese geht zuerst den Chicago River herunter (vor 1900 wäre dies noch herauf gewesen, aber da das Abwasser der Stadt die Trinkwasserversorgung bedrohte haben die Chicagoer diesen kurzerhand umgedreht), kehrt in einem Seitenarm und anschliessend im Hauptarm des Flusses um (das ergibt dann so eine Art T auf der Karte) und führt zum Schluss noch vor die Mündung des Flusses. Der Guide erzählt dabei vieles über Barocken-, Modernen- und Postmodernen Stil, die Chicagoer Schule und interessantes Trivia über die Architektur der Stadt. Ich habe viel ahhhs und ohhhs, kann mir aber nicht allzuviel merken da meine Architektur Kentnisse nicht gross über Softwarearchitektur hinausgehen und der Guide tatsächlich 90 min. ununterbrochen am reden ist. Etwas interessantes das ich mir gemerkt habe: Der grosse Brand von  Chicago im Jahre 1871, welcher im Gebiet startet in welchem heute die Chicago Feuerwehrschule ist (wie passend) ebnete den Weg für das Chicago wie wir es heute kennen. Um ein solches Ereignis in Zukunft zu vermeiden entschieden sie sich die Stadt nicht mehr mit Holzhäusern wiederaufzubauen, sondern mit Stein, was es ermöglichte, immer höhere Häuser zu bauen.

Nach einer erwärmenden Mahlzeit (Chicago wird auch die “windige Stadt” genannt, und warum hat man auf dem Schiff gespürt) geht es zum Skydeck Chicago. Dieses befindet sich auf dem 103ten Stock des Willis Tower (ehemals Sears Tower) auf 412 Metern Höhe und bietet ein grandiose Aussicht über Chicago. Als besondere Attraktion bietet das höchste Gebäude von Chicago (und Nummer 9 der Welt) auf der Westseite Glasbalkone, durch welche man die Strasse direkt unter sich beobachten kann, was ziemlich beeindruckend ist. Nach einem kurzen Spaziergang am See ist es anschliessend Zeit, Richtung United Center aufzubrechen, in welchem die Heimspiele der Chicago Blackhawks (Go Hawks!!) und der Chicago Bulls stattfinden. Bei meinem Zwischenstopp im Hotel wird mir die Wahrheit eines Chicagoer Sprichworts bewusst: “If you don’t like the weather, wait a minute (Wenn dir das Wetter nicht passt, warte eine Minute)”. Als ich in die Metro in Harrison in den Untergrund abtauche verabschiede ich mich vom schönsten Sonnenschein. Als ich in Chicago-Red wieder heraufkomme (ca. 17 Minuten später) ist es leicht am Nieseln. 

Ein weises Schild

Ein weises Schild

Ich werfe also noch einen Pulli über (hatte ich für das Spiel eh vor und das Nieseln hat inzwischen wieder aufgehört) und mache mich nun endgültig auf den Weg zum Stadium. Je näher mein Bus zu diesem kommt, desto mehr Fans sind im und um den Bus zu sehen, die letzten 100m ist rund um den Bus alles im Rot des Heimdresses der Blackhawks (gemischt mit ein paar grünen von Irischen Fans) getaucht ist. Kurz nachdem ich im Stadium angekommen bin, beginnt das Spiel und ich merke, warum das Ticket so billig war. Mein Platz ist zuoberst, hinter den Sitzplätzen. Immerhin kann ich mir dort meinen Platz selber suchen und ergattere tatsächlich noch einen bei einem Gang, mit freier Sicht aufs Spielfeld. Nach 3 Dritteln eines meiner Meinung mässig spannenden Spiels (trotz 4 Toren im ersten Drittel) kommt die zwar Torlose aber höchst dramatische erste Overtime (nach der regulären Spielzeit stand es 4:4)  mit Hochbrisanten Torchancen auf beiden Seiten welche mich für das lange Stehen entschädigt, und gnädigerweise schiessen die Blackhawks kurz nach Start der zweiten Overtime (mit Golden Goal oder wie das heisst) den Siegestreffer. Die Halle kocht, es gibt Highfives rundherum und alle freuen sich. Ich mich vor allem auf einen Sitzplatz (100 Minuten stehen sind einfach zuviel) in der Metro zurück in die City.

Auf dem Weg von der Metro zum Hotel werde ich dann noch vom einladenden Schild des Clark Street Ale House angezogen und entschliesse mich, zu überprüfen ob diese noch ein Bier haben das ich nicht kenne und degustiere (ich bin schliesslich kein Trinker) noch zwei IPA die ich noch nicht gekannt habe: das Pygm Owl Itty Bitty IPA und das Dead Guy Ale. Es gab natürlich noch mehr, aber da ich am nächsten Tag wieder auf der Strasse war wollte ich es nicht übertreiben.

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2 thoughts on “One day in Chicago

    • Huch, das han i gar ned met öbercho. Am 30te ben ich scho längscht weg gse os chicago.
      won ich dobe gse be esch eini we weld drof ome ghöpft. Zom glöck esch det nix passiert.

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