Endlich Meer!

Jubijubi, das erste Mal auf unserer Reise sind wir am Meer angelangt. Sihanoukville ist allerdings wenig idyllisch, das Städtchen sogar ein bisschen hässlich. Bei unserem Strand reiht sich Restaurant an Bar an Restaurant. Da aber schon bald die Regenzeit beginnt, ist hier Nebensaison und somit hat es nicht mehr so viele Touristen. Trotzdem geht am Abend mit BBQ und lauter Musik die Party am Strand los.

Der Schönste Ausflug eures Lebens…
Das wurde uns für den Ausflug versprochen, den wir am nächsten Tag gebucht haben. Der Schnorchelspot ist leider eine echte Enttäuschung. Unklares Wasser, fast keine Tiere und die Korallen sind leider ziemlich zerstört. Das nächste Ziel ist die Insel Kho Rong Samloen. Der einsame, weisse Sandstrand, an dem wir für zwei Stunden anlegen, ist wunderschön und weitläufig. Das Wasser ist klar und blau. Wir vergnügen uns bestens und geniessen die Zeit ungestört von Verkäufern und Bettlern. Im sanften Nachmittagslicht fahren wir zurück durch das glitzernde Wasser. Da schwimmt plötzlich eine ganze Gruppe von Delphinen an uns vorbei! Der Captain stoppt das Boot. Immer wieder taucht ein Tier auf. Bei der restlichen Rückfahrt herrscht auf dem Boot Partystimmung. Wir geniessen einen Mojito 😉

Monkeys live in trees!
David, ein älterer Engländer, den wir in seinem Restaurant kennen gelernt haben, macht mit uns zwei Tage später einen Ausflug. Als erstes fährt er mit uns an diversen Hotelanlagen vorbei. Auf den ersten Blick sehen die meisten ganz ordentlich aus. Schaut man aber genauer hin, merkt man, dass diese leer stehen. Angeblich wurden diese Hotels nur gebaut um Geld zu waschen. An einem einsamen Fluss kann Roli sein Glück mit der Angelrute versuchen. Auswerfen aus einem verlotterten Häuschen ist gar nicht so einfach, muss man doch immer aufpassen ob der Boden standhält. Als Alt-Traveller, der schon 40 Jahre in Asien lebt, versucht David den Badetouristen so gut wie möglich auszuweichen. Auch über die locals, die einige Zeit später an unserem Plätzchen auftauchen und lautstark picknicken, freut er sich gar nicht.

Wir fahren mit seinem altersschwachen Truck etwas flussabwärts. Dort wässern wir zwei Kajaks und paddeln gemütlich los (findet Andrea, die selber nicht paddeln muss und die Aussicht geniessen darf). Durch den Riam-Nationalpark (In dem vor den Augen der Parkranger ein Golfplatz gebaut wird) fahren wir später an schöne, einsame Strände. Den vielen tollen Muscheln können wir nicht wiederstehen. Bald haben wir unsere Hosentaschen gefüllt.

David erzählt uns auf dem Ausflug immer wieder (etwas zynisch) von Kambodschas Gesellschaft. Demokratie kann hier nicht wie im Westen funktionieren, meint er. Allgegenwärtige Korruption und ein ausgeprägtes Machtdenken, eine Gesellschaft von Herrschern und Dienern macht das unmöglich. Der Bevölkerung zu helfen sei deshalb sehr schwierig. Kambodschaner können es nur schwer verstehen, wenn der Höhergestellte helfen will, da dies nicht den üblichen Rollen entspricht. Sie verlieren dann den Respekt gegenüber der mächtigeren Person. Wir sollen deswegen dem Personal auch nicht zu Hilfe kommen. Beat Richners Kinderspitäler seien aber eine tolle Sache, sagt David. Während dem Tag erzählt er uns ein paar Sprichwörter. Hier zwei davon: Know 10 things, but only ever teach 7 of them (kurz übersetzt: Gib nicht all dein Wissen weiter, damit du mächtiger bist). When Elephants fight, grass gets flattened (Wenn mächtige kämpfen leiden die Untergebenen). Wieso gibt es in Shianoukville so wenige Bäume? Auch dazu hat David die passende Erklärung: Monkeys live in trees… Bäume sind in einer Stadt angeblich für Kambodschaner nicht von Nutzen und sowieso unmodern. Den Einheimischen gefallen Shoppingcenter und Flughäfen viel besser. Um einiges Wissen über Kambodscha und seine Bevölkerung reicher kehren wir am Abend zurück.

Wir freuen uns jetzt auf das wesentlich ruhigere Örtchen Kampot, das wir als nächstes ansteuern werden.

Leave a Reply