Hurtigruten: Tag 10 & 11

Symbolisierung des Polarkreises auf der Insel Vikingen

Symbolisierung des Polarkreises auf der Insel Vikingen

Unser letzter Tag auf der MS Lofoten. Um 9:15 erreichen wir 66° Nord. Wir überqueren den Polarkreis steuerbordseitig auf sonnigem Deck und bestaunen den kleinen Globus auf der Insel Vikingen, der den Polarkreis markiert. Als Zugabe gibt es auf der kleinen Insel noch einen kleinen Leuchturm, der sicher fast genauso viel Aufmerksamkeit abbekommt wie der Globus.
Am Abend ein Capitain’s Dinner mit Steak Wellington und Père Hélène. Dann soviel Zeit wie möglich auf Deck. Es war wieder ein strahlender Tag. Wir beobachten den Sonnenuntergang gegen Mitternacht und gehen dann schlafen. Zum letzten Mal in unserer Kabine.
Am Mittwoch früh bringen wir unsere Gepäck hoch und besuchen noch die MS Nordnorge, die neben uns anlegt. Es ist „nur“ ein mittelgrosses Exemplar der Hurtigruten Flotte. Aber mit seinen sieben Decks schon beindruckend. Wir besuchen das Schiff. Der Ausblick vom Oberdeck ist gewaltig. Wir sind höher als die meisten Gebäude weit und breit. Die Innenausstattung ist luxuriös und hightech, im Vergleich zu unserem Kahn. Aber wir würden nicht tauschen wollen. Der Charme und Nostalgiewert der MS Lofoten ist nicht so leicht zu schlagen. Zurück auf unserem Boot lassen wir uns noch die obligatorische Portion Lebertran verabreichen und verabschieden uns dann von einem englischen älteren Pärchen, das uns mit eloquenten Stories unterhalten hat. Profis der gepflegten kleinen Konversation. Wir wüssten es zu schätzen. Und dann heisst es von Bord gehen, landen in Trondheim. Schnief. Aber auch Trondheim zeigt sich von seiner besten Seite. Es ist 9:30. ein strahlender Tag.

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Hurtigruten: Tag 1

MS Lofoten

MS Lofoten

Heute ist Boarding-Tag. Um 22.30 fährt das Schiff. Wir wandern noch ein bisschen durch die Stadt. Wir zielen auf die einzige Sonntags geöffnete Apotheke, um Tabletten gegen Reisekrankheit zu erstehen. Man will ja vorbereitet sein und sich nicht bei der ersten kleinen Welle als totale Landratte blamieren. Die Sonne scheint, Bergen zeigt sich von seiner schönsten Seite. Hie und da noch ein paar Trommelkonzerte, Nachklänge vom Nationalfeiertag.

Gegen 18:00 ist es dann soweit. Wir boarden die MS Lofoten. Das eleganteste Schiff im Hafen, Baujahr 1964. Das kleinste, älteste der Hurtigruten, das noch im Einsatz ist. Teilweise getäfelte Wände, Parkett oder Teppichboden, Fenster, die unglaublich alt aussehen. Aus heutiger Sicht sicher kein Luxusschiff. Die Dame mit rund 100 Betten und Platz für insgesamt 300 Pasagiere feiert also ihr 50stes Jubiläum.

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Hurtigruten: Tag 2

Aussicht vom Mount Aksla

Aussicht vom Mount Aksla

Wir erreichen Ålesund und besuchen das Aquarium. Da füttert gerade ein Taucher in einem der Aquarien die Fische. Da gibt es fischfressende Fische mit beindruckenden Zähnen. Relativ grosse Fische. Die Fische schiessen im Schwarm auf den Taucher los, bedrängen ihn, beissen in den Futtersack, reissen ihm die Fische und Garnelen aus der Hand. Der Taucher muss wohl innerlich gerade meditieren, so ruhig und entspannt sind seine Bewegungen. Zum Schluss winkt er uns aus dem Aquarium zu. Noch einmal davongekommen.

Wir gehen auch und lassen uns auf dem Mount Aksla chauffieren. Wunderbarer Ausblick über die Fjorde, Alesund und Umgebung. Ein bisschen wie auf dem Bürgenstock.

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Hurtigruten: Tag 3

Nidaros Kathedrale

Nidaros Kathedrale

Wir erkunden Trondheim mit dem Bus und fahren zur Nidaros Kathedrale. Hier herrscht gerade Aufregung. Die Orgel wurde restauriert. Früher waren die Pfeiffen überall in der Kirche verteilt. Neu wurden alle zusammen hinten in der Kirche gruppiert. Und ausgerechnet heute kommt das Königspaar, um sich die neu restaurierte Orgel anzuhören. Es muss gestimmt werden. Der Klang ist mächtig. Unsere Tourleiterin bezeugt zwar immer wieder, dass norwegische Frauen starke Stimmen hätten. Aber schliesslich gibt sie auf und entlässt uns vorzeitig unserem eigenen Entdeckergeist. Stefan lungert mit dem Fotoapparat um die Kathedrale herum. Ich mache mich auf ins hübsche Kaffee nebenan und gönne mir einen echten Espresso. Herrlich. Ja, bis anhin gab es immer nur dünnen Filterkaffee. Nicht schlecht. Aber jetzt Orgelkonzert im Mund. Filterkaffee sozusagen Blockflöte im Vergleich. Vor der Kathedrale werden Bodenplatten ausgelegt. Wozu das wohl dient? Der Kiesboden ist doch in prima Zustand. Schutz der majestätischen Highheels? Wir wissen es nicht.

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Hurtigruten: Tag 4

Wikingerfest

Wikingerfest

Abends erreichen wir die Lofoten. Trotz Regen sind wir hingerissen von der Schönheit der Inseln. Wir steigen in Stamsund in den Bus und fahren zum Wikingermuseum.

Hier befindet sich das längste je entdeckte Wikinger Langhaus. Es ist 83 Meter lang und wurde komplett rekonsturiert. Met-Halle und Schlafbereich zeigen authentisches Handwerk und Verzierungen. Das Haus ist erstaunlich warm (Torfisolierung) und hoch gebaut.

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Hurtigruten: Tag 5

Zapfhähne für Mikro-Brauerei Produkte

Zapfhähne für Mikro-Brauerei Produkte

Wir landen in Tromsø. Es regnet. Wir schlurfen halbmotiviert durch die Stadt und stossen mehr zufällig auf die Mack Brauerei. Genau jetzt startet eine Führung. Perfekt. Es gibt einen spärlichen, kleinen Becher Lagerbier zu verkosten. Schönes Detail: Neben den Kesseln gibts einen Plattenspieler. Rage against the Machine liegt auf. An jedem Tank ist vermerkt, welchen Sounds sich der Braumeister beim Brauen dieses Bieres zu Gemüte geführt hat. Er soll glauben, dass die Musik die Arbeit der Hefen beeinflusst. In der hauseigenen Bar mit 50 (!) Zapfhähnen für die eigenen Mikro-Brauerei-Produkte erstehen wir dann nachher noch zwei kleine Spezialbierchen. Aah. Es schmeckt. Wir arbeiten uns durch die Bierkarte and der Tafel und phantasieren, wie es wäre, sich durch die Karte zu degustieren. Der Plan scheitert nicht etwa an unserer Skrupel vor einem Räuschchen, sondern an unserem Budget. Die Degustation durch die Bierkarte würde uns einen gefühlten Kleinwagen kosten.

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Hurtigruten: Tag 6

Wir auf dem Nordkapp

Wir auf dem Nordkapp

Wir passieren Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt, auf N 70° 39′. Ein paar Stunden später erreichen wir Honningsvag (ein kleines Kaff, aber Ausganspunkt zum Nordkapp) auf N 70° 58′. Ein Bus bringt uns von da zum Nordkapp. Es regnet und ein eisiger Wind weht. Mit halbgefrorenen Fingern schiessen wir ein paar Fotos und flüchten wieder rein ins Haus. Die Strasse gibt es erst seit den 60ger Jahren. Früher sind betuchte Gesellschaften mit korsettierten Damen und befrackten Männern von der See her den Felsen hochgeklettert. Als Seilschaft. Und da gab es oben noch kein Restaurant. Wir bewundern den Entdeckergeist unserer Vorfahren und klammern uns fester um die heisse Tasse Kaffee.

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Hurtigruten: Tag 7

Vor der Schengengrenze

Vor der Schengengrenze

Wir erreichen Kirkenes auf 69°N 30°E. Das Dorf hat etwa 5000 Einwohner und begrüsst uns mit 2°C, Regen und Wind. Die Frisur hält – unter unseren norwegischen Strickmützen. Wir ziehen alles an, was wir haben. Stefan zählt sieben Schichten.

Heutiges Ziel: Kurze Tour mit dem Quad. Guide Olaf verteilt gefütterte Ganzkörperanzüge. Wir sehen aus wie kleine Teletubbie-Astronauten. Olaf stellt sich breitbeinig vor uns hin und erklärt die Regeln. Dann setzt er sich auf einen Quad und zeigt, wie man das Gefährt zu fahren hat. Gasknopf, Bremse, Blinker. Mehr ist da nicht. Prima. Stefan fährt und los geht’s, zur russischen Grenze.

Ein Zaun, ein norwegischer (gelb) und ein russischer (rot-grün) Grenzpfosten. Schengengrenze. Zwischen Zaun und Grenze ist eine Pufferzone, in die Zivilisten keinen Zugang haben. Fotografieren ist erlaubt, solange auf dem Foto keine militärischen Installationen oder Personen drauf sind, man kein Stativ und kein Zoom-Objektiv mit mehr als 200mm Brennweite verwendet. Die Wachtürme sind einigermassen diskret ins Gelände integriert, auf einem Hügel und erstaunlich weit weg von der Grenze positioniert. Schilder, die erklären, dass man auf keinen Fall die Grenze übertreten darf. Es ist nicht erlaubt, Dinge über die Grenze zu werfen oder in irgendeiner Form mit Menschen auf der anderen Seite in Kontakt zu treten. Wenn auf der anderen Seite ein Grenzsoldat stehen sollte, dürften wir ihn nicht grüssen. Olaf betont die guten Beziehungen, die die Einwohner von Kirkenes mit den russischen Nachbarn pflegen. Er selbst hat ein Visum, das ihm erlaubt, sich bis zu einer gewissen Anzahl Kilometer von der Norwegischen Grenze in Russland zu bewegen.

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Hurtigruten: Tag 9 – abend

Das Fischerdorf Henningsvær

Das Fischerdorf Henningsvær

Die Lofoten kommen in Sicht. Wir steigen um und schauen uns die Inseln zum zweiten Mal vom Bus aus an. Diesmal bei strahlendem Sonnenschein und Abendlicht. Wir fahren zum Fischerdorf Honningsvaeg, das auf einer Inselgruppe südlich von Svolvaer liegt.

Hier faszinieren uns hauptsächlich die Stockfische. Ganze Kabeljaus sind in grosser Anzahl auf zahlreichen Gestellen an den Dorfrändern zum Trocknen aufgehängt. Der Fisch benötigt einige Wochen und ein trockenes, kaltes Klima mit viel Wind, um zu trocknen. Wir entdecken mehr aufgehängten Fisch in den Gärten auf Wäscheleinen, auf der Veranda und einmal sogar unter dem Fenster. Ziemlich erstaunlich – für unsere Nasen stinkt der Fisch, zum Himmel oder wohin der Wind gerade weht. Für Norweger soll das allerdings ein Sonntagsschmaus und koste gut und gerne 40 Franken das Kilo. So konservierter Fisch sei 10 Jahre haltbar, dann soll er auch nicht mehr riechen.

Etwas weiter sehen wir Gestelle mit zum Trocknen aufgehängten Fischköpfen. Schüler schneiden die Zungen aus den Köpfen. Die Zungen werden zum Verzehr verkauft, die getrockneten Köpfe später nach Afrika exportiert (beliebte Fischsuppenzutat) oder zu Fischmehl verarbeitet.

Wir fahren weiter, vorbei an wunderschönen kleinen Sandstränden. Den Stockfisch überlassen wir gerne den Einheimischen.

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Hurtigruten: Tag 9

Flesnes-Refsnes Fähre

Flesnes-Refsnes Fähre

Montag morgen. Nach nur wenigen Stunden Schlaf ächzen wir uns aus der Kabine. Sonne überall, kein Wölkchen am Himmel. Busfahrt durch die Vesteralen. Herrlich klare Sicht und spektakuläre Berge, Fiorde, Städtchen. Eine kurze Messe in einer Kirche aus dem 14 Jahrhundert.

Museum zur Geschichte der Vesteralen. Fischerei, Handel, Konflikte und Leben zur Zeit der Wikinger. Christianisierung und Weltkrieg. Speer und Pfeilspitzen aus Stein, Schwertklingen aus Bronze, Webereiwerkzeug, Schmuck, Olaf der Heilige, die Pest, Bomben und eine alte Behausung mit torfisoliertem Mauerwerk.

Überfahrt mit der Fähre, die Sicht auf den Fjord noch versüsst mit Käse aus caramelisierter Schafsmilch auf weichen Waffeln. Berge steigen aus dem dunkelblau glitzernden Meer, Schnee bis weit hinunter, gleissend in der Sonne. Kitschig. Wir geniessen in vollen Zügen. Königin Sonja soll sich übrigens regelmässig auf den Vesteralen aufhalten. Continue reading