Nach einem Spiessrutenlauf durch den Flughafen (ist gerade in Renovation) hat Roli endlich den ATM gefunden und uns Bargeld in der malayischen Währung Ringgit besorgt. 100 Ringgit (CHF 33) fürs Taxi ab Flughafen nach Georgetown oder 5.40 Ringgit mit dem local bus? Da nehmen wir doch den Bus! Zum Glück kann uns ein anderer Fahrgast unsere frisch geholte 50er Note wechseln, der Fahrer hatte nämlich schon resolut abgewinkt. Jetzt müssen wir nur noch ein Stehplätzchen im komplett überfüllten Bus ergattern. Eine gute Stunde später checken wir im Hotel ein. Mit dem Ruf des Muezzins kehren wir bald schon zurück auf die Strassen und bewundern die vielen Menschen auf den kleinen Gassen. Inder, Malayen, Chinesen, Frauen mit Kopftuch oder Pünktli auf der Stirn, Männer mit Käppi oder Turban… alles trifft man hier an!
Am nächsten Tag, etwas erschöpft vom indischen Znacht und grossen Bauchschmerzen, gönnen wir uns eine Rikschafahrt durch Georgetowns Unesco Weltkulurerbe-Gebiet. Chinesisch-buddhistische Tempel, Moscheen, Little India und Chinatown ziehen langsam an uns vorbei. Unsere Rikscha ist übrigens ein richtiges Prunkstück mit ganz vielen Plastikwindrädli.
Am Fusse des Penang Hill besuchen wir den grössten buddhistischen Tempel von Malaysia. Auf dem Weg zum Kek Lok Si kommen wir an hunderten von Souvenirständen vorbei. Dann geht es mit der Standseilbahn auf den Gipfel. Die Aussicht ist spitze und der Monkeycup-Garden gefällt uns auch: in diesen fleischfressenden Pflanzen mit grossen Bechern sammelt sich bei Regen das Wasser, das dann laut der lokalen Bevölkerung von Affen gerne getrunken wird.
Wie die Highlands in Schottland… einfach mit Regenwald
Blaue Berge, grüne Hügel und Teeplantagen soll es hier in den kühlen Cameron Highlands haben. Auffallen tun uns beim Blick aus dem Busfenster auch grosse mit Plastikplanen bedeckte Salat- und Erdbeerfelder. Um dem muffigen Hotelzimmer zu entfliehen (scheinbar verlieren hier die meisten Hotels den Kampf gegen Feuchtigkeit und Schimmel), machen wir uns mit „Trekking Map“, gutem Schuhwerk und Pullis bald auf den Weg. Mit viel Glück und ohne Unterstützung durch unsere Map (die ist katastrophal… kleines Beispiel: ob der Weg vor oder nach der Brücke rechts weggeht ist ja nicht so wichtig!) finden wir schliesslich doch noch einen Weg durch den Dschungel. Am nächsten Morgen sind wir mit einer kleinen Gruppe unterwegs auf den zweithöchsten Punkt der Highlands (2037 M.ü.M). Wir besuchen eine der idyllischen Teeplantagen mit Fabrik und machen einen Mini-Trek im „mossy jungle“. So ein moosiges Waldstück soll auch bei Lord of the Rings vorkommen und sieht wunderbar mystisch aus. Die Erdbeeren von der Farm sind dann aber enttäuschend sauer. In der Schmetterlingsfarm wird gerade eine neue Ladung Schmetterlinge aus Papiertüten ausgepackt. Angeblich werden diese im Dschungel gefangen und in den luftdurchlässigen Papieren transportiert. Neben diesen beflügelten Insekten können wir noch diverse weitere gut getarnte Tiere auf dieser Farm beobachten.
Die Highlands gefallen uns prima, aber dem klammen Hotelbett und modrigen Bad entkommen wir gerne.
Angriff der Killerlitchies 🙂
Extra-sorgfältig von Roli ausgewählt, beziehen wir begeistert unser Zimmer im hübschen, modernen Wau Hotel. Von hier aus ist es eine kurze Busfahrt und 2.5 Stunden mit dem Boot zum Eingang des Nationalparks Taman Negara. Wir probieren uns gegen die ortsansässigen Blutegel (Leeches auf Englisch, aber Litchies wie die Frucht tönt einfach besser) zu wappnen in dem wir unsere Hosenbeine in die Socken stecken. Möglichst laut trampeln wir auf dem Dschungelpfad los um alle Schlangen in die Flucht zu schlagen. Auf dem ersten Wegstück ist dies wohl kaum nötig. Bis zum Canopy Walkway (wackelige Hängebrücke, 45 Meter ab Boden) sind viele Touristen unterwegs. Da dies noch nicht wirklich eine Dschungeltrek war, haben wir uns dann für einen weiteren Weg etwas abseits der Touristen entschieden. Immer dem Fluss entlang wandern wir von da an alleine. Die gewaltigen Wurzelsysteme der Bäume wuchern auch quer über die Wanderwege. So konzentrieren wir uns nicht nur auf mögliche vorhanden Tiere und spannende Pflanzen am Wegesrand, sondern müssen unsere Körper auch des Öfteren verrenken. Bergauf und Bergab geht’s dann immer weiter. Zwischendurch überqueren wir kleine klare Bäche oder bestaunen Ameisenvölker beim Umzug. Die Zeit vergeht und wir entscheiden uns noch 10 Minuten weiter zu laufen bevor wir zurückkehren (es ist leider kein Rundweg). Nach einem weiteren Anstieg rutscht das Herz von Roli kurz in die Hosen. Sonnt sich doch auf einer kleinen Lichtung auf dem Pfad eine ca. zwei Meter lange grüne Schlange! Obwohl die Schlange durch unser Getrampel schnell in das Dickicht flieht, machen wir uns auf den Rückweg. Auf dem Rückweg strecken uns immer wieder Blutegel ihre Köpfe oder Hinterteile entgegen. Bei einem der vielen Kontrollblicke (gefühlte 1000) entdeckt Roli trotz allen Vorsichtsmassnahmen einer dieser kleinen Würme auf seinen Socken. Merinoschafswolle ist zum Glück stärker als die Beisserchen dieser ekligen Tiere und der Wicht ist bald wieder auf dem Boden. Da auch Andrea einen Blutegel auf den Socken entdeckt, sind wir froh, dass wir die anfangs erwähnten Schutzmassnahmen verwendet haben. Nicht alle Wanderer hatten aber so viel Glück wie wir: im Basislager gibt es einige blutende Beine zu bestaunen…
Beim Anblick der verschiedenen Guesthouses im Basislager sind wir froh, dass wir nur einen Tagesausflug gebucht haben. Wir freuen uns auf die tolle Dusche und das bequeme Wau-Bett…
- Tempel-Turtles
- Kok Si Lok Tempel
- Aussicht vom Penang Hill auf Georgetown
- fantastische Flora
- Monkeycup
- wir haben die Schweizer Nationalblüte entdeckt!
- Wir bräuchten dringend ein Pflanzen-Bestimmungsbuch!
- Dank Jacke einfache Ortsbestimmung: Cameron Highlands
- am Wandern (oder Wanderweg-Suchen) in den Cameron Highlands
- Cameron Highlands Schüler üben Weitsprung
- Roli zähmt den Schmetterling
- spot the animals!
- Teeplantage Cameron Highlands
- mossy jungle
- mit dem Boot in den Nationalpark Taman Negara
- Sicht aus 45m Höhe auf den Nationalpark
- ganz schön wackelig, diese Hängebrücke!
- Canopy Walkway, in der Kronenschicht des Waldes
- Riesen-Ameise Taman Negara
- Taman Negara PIlze
- Blaues Dschungelfarn
- in einer Gasse in Georgetown






















Hello Andrea und Roli
vielen vielen Dank für eure wunderbaren Reiseberichte und Fotos…. Habe gestern vernommen, dass ihr schon bald heim kommt, dies finde ich äussert schade, denn ich hätte euch gerne noch lange “begleitet”.
Geniesst den Rest noch und dann gute Heimreise. Liebe Grüsse Bea
die Fotos und die Berichte sind wirklich super und ich freu mich wie immer über die witzigen comments zu den Fotos.
Allerdings mag i jetz wirkli fascht nömme warte bes es 10. Mai werd.
no ganz e schöni Zyt und bis gli
liz/mum